Dienstag, 25. Oktober 2011

bevor es sehr bald mit den fehlenden Tagen weitergeht, gibt es heute mal wieder bunte Pixel.
Ich hoffe, sie gefallen und zeigen ein wenig das, was ich, vor allem mit der bosnisch/deutschen Gruppe erlebt habe ;-)
"Hoffnung"

in der stari grad / Altstadt Sarajevos

die othodoxe Kirche

mein erstes Mal Cevapi in diesem Jahr

eines der Foto mit meiner Gruppe am ersten Abend

Lotte und ich

der Blick von der kath. Schule aus

Montag, 24. Oktober 2011

10.10.2011


Der letzte Tag in Sarajevo war angebrochen! Denn an diesem Montag würden wir nach Travnik aufbrechen, um dort eineinhalb Tage zu verbringen.
Vor der Busfahrt war ein Treffen mit dem Kardinal Sarajevos abgesprochen. Dafür sollten wir uns eigentlich um 8:30 Uhr zu ihm auf den Weg machen. Aber es kam anders, und um halb neun war Zeit in Ruhe die Koffer zu packen, denn dem Kardinal war etwas Wichtiges dazwischengekommen. Schade, denn ich habe schon oft gehört, dass er immer sehr interessiert an jungen Leuten ist und ein offenes Ohr für vieles hat. Nun ja, so konnten wir die Zeit ausgiebig und in aller Ruhe nutzen, sodass wir entspannt in den Bus stiegen und uns in der folgenden Stunde der Stadt Travnik näherten.
Auch dort stellte eine katholische Schule unsere Schlafräume, die wir nach dem Mittagessen bezogen, um dann für einen kleinen Stadtrundgang aufzubrechen. Lucija, die hier aufgewachsen war, kannte sich gut aus und zeigte uns die Gebäude, die den Charakter der Stadt bilden. Gegen Ende wurde ein sehr steiler und langer Aufstieg belohnt: Denn wir wanderten zu einer alten Burg und hatten so abschließend einen tollen Blick auf die Stadt.
Der für den späten Nachmittag geplante „ökologische Workshop“ konnte dann nicht international stattfinden: Die Gruppe aus dem Bistum Limburg brauchte noch Zeit, um den deutschen Abend vorzubereiten. Einen solchen Abend würde es auch am kommenden Tag geben. Für beide gab es keine richtigen Vorgaben. Einzig klar war, dass beide Abende mit dem jeweiligen Land und der jeweiligen Kultur zu tun haben müssen.
Da Lotte und ich keine „richtigen Deutschen“ waren, sammelten wir dann mit den Bosniern Steine auf und schmissen die in einen Container. Uns war gesagt worden, dass die Pastöre auf dem Gelände der Schule aus den Steinen ein neues Gebäude bauen werden. So machten wir dann eine Stunde lang Krach und schmissen Stein auf Stein.
Das Abendessen ging vorüber und der deutsche Abend begann! Während Lotte eine Ahnung vom Programm hatte, weil sie Gitarre spielen würde, wusste ich gar nichts. So war ich dann genauso gespannt wie die Bosnier.
„Wetten dass…“ prangte in großen Buchstaben an der Tafel des Klassenzimmers, in der der Abend stattfand. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Denn: nach dem Abendessen hatte ich eine Deutsche geschminkt und im Kleid durch die Schule laufen sehen. Als sie mich aus Versehen fragte, ob sie wie ein Model aussehen würde, wusste ich über ihre Rolle Bescheid.
So würde bei der Sonderausgabe von „Wetten dass“ also schon mal Heidi Klum zu Gast sein. Weitere geladene Personen waren Franzi van Almsik, Lukas Podolski, Angela Merkel, Thomas D von den Fantastischen 4 und Lotte mit ihrem Sonderact. Gastgeber waren Frank Elstner und Thomas Gottschalk; alle natürlich von den Deutschen gespielt.
Die Bosnier wurden auch einbezogen: Und zwar als Wettkandidaten. Und ich wurde das auch: Sofort bei der ersten Wette. Mit Borjan durfte ich versuchen, in einer Minute jeweils 20 Salzstangen zu essen. Mh, das war lecker! Nicht. Naja, so schlimm war es nicht. Aber während Borjan es packte, schaffte ich es leider ganz knapp nicht. Die anderen Wetten waren (auch) sehr kreativ: So mussten Lucija und Ivana in zwei Minuten eine sehr lange Reihe von Teelichtern auspusten. Das aber nicht mit ihren Mündern, sondern mit ihren Nasen. Wir konnten nicht mehr vor Lachen!
Und für die Fälle, dass die „Promis“ mit ihrer Wett-Voraussage falsch lagen, hatten sie sich auch Sachen einfallen lassen.
Alles in allem war das ein guter Abend gewesen! Die Deutschen hatten unser Heimatland auf eine sehr kreative, nicht langweilige Weise und mit viel Mühe und Einfallsreichtum dargestellt. Ich ziehe meinen imaginären Hut!

09.10.2011


Dieser Tag war ein toller gewesen!
Der erste Programmpunkt war ein Besuch und eine Führung in der alten orthodoxen Kirche. Ein unscheinbares, aber schönes und beeindruckendes Gebäude!
Ich konnte zwar nicht alle Witze und Sprüche des Pastors (ich bin mir nicht sicher, ob das die richtige Bezeichnung ist) verstehen, aber seine Art war sehr offen und hat mir sehr gut gefallen!
Die nächste Stunde wurde unser Wissen über Ikonen dann verdreifacht. Mindestens. Und das im gemeindeeigenen Museum. Dort hingen unzählige der bunten Bilder; alte Messgegenstände und antike Möbel wurden ausgestellt. Zu einigen Ikonen erzählte der Pastor uns Informationen und erklärte uns Vieles. Einiges davon war echt interessant!
Von der Antike der Ikonen und der Vergangenheit ging es dann zurück in die katholische Schule, um uns beim Mittagessen zu stärken.
Anschließend brach der zweite Programmpunkt an. Und der ist der Grund dafür, dass ich diesen Tag so toll fand.
Aufgeteilt in die zwei Gruppen machte die eine sich auf, ins Stadtzentrum zu laufen, meine startete damit,  den Berg, an dem die Schule liegt, weiter hoch zu laufen. Unser Ziel dort oben war Egipat, das Kinderheim, gewesen! Lottes Gruppe steuerte gleichzeitig die Behindertenschule.
So sollten wir beide den anderen jungen Leuten unsere Arbeit und das zeigen, was wir alltäglich mit den Kindern machen. Wir schleppten nicht nur uns, sondern auch drei, prall mit Süßigkeiten gefüllte Tüten den Berg hoch.
Als diese dann auf den Holztischen im großen Raum im Waisenhaus standen und die Kinder reinkamen, erwarteten wir, dass sie sich mehr oder weniger auf die süßen Köstlichkeiten stürzen würden. Doch sie wollten erste spielen! „Später, später vielleicht.“ Und sie zeigten gar kein Interesse, wollten wirklich einfach nur mit uns spielen. Davon ein wenig überrascht ließen wir uns dann die Spiele erklären. Eines davon war das, welches wir schon an Lottes Geburtstag gespielt hatten (alle stehen im Kreis, die Hände auf bzw. unter denen der Nachbarn. Es wurde ein Lied gesungen und im gleichen Takt dazu wurde eine Art Klatsch immer weitergegeben. Ist das Lied zu Ende und an die Runde an seinem letzten „Klatsch“ angekommen, versucht der vorletzte den letzten auf die Hand zu schlagen. Der Letzte wird dann versuchen, die Hand vorher wegzuziehen; denn schafft sie es nicht, ist sie ausgeschieden. Ausgeschieden ist demnach der vorletzte, wenn er es nicht schafft, die Hand des Nebenmannes zu treffen).
Für ein anderes Spiel, das wir mit den Kindern spielten, musste die Gruppe auch im Kreis stehen. Eine Person stand in der Mitte, zeigte auf einen-im-Kreis-Stehenden und sagte Befehle wie „Känguru“, „Vogel“, „Mixer“ oder „Elefant“ (es gibt noch einige weitere, die wir bei den Kindern aber nicht einbrachten). Für jeden dieser Befehle gibt es eine Art Standbild, das die Person im Kreis dann bilden muss. Bei allen werden auch die beiden Nachbarn der Person einbezogen; so steht die mittlere Person beim „Mixer“ zum Beispiel mit zur Seite erhobenen Hände und nach ausgestreckten Zeigefinger zwischen ihren beiden Nachbarn, die sich gleichzeitig um sich selbst drehen. Beim Elefanten bilden die Nachbarn die Ohren mit ihren Armen, die mittlere Person legt ihre Arme so, dass der allseits bekannte Elefantenrüssel entsteht. Nach dem gleichen Prinzip werden die anderen Standbilder gestellt. Ziel für den in der Mitte Stehenden ist es, dass die anderen im Kreis einen Fehler beim Bilden der Figuren machen, denn dadurch würde der in der Mitte in den Kreis wechseln können.
Es war ziemlich lustig und schön, das mit den Kindern zu spielen! Wie viele lustige Fehler passierten, einfach göttlich.
Im Laufe des Nachmittags spielten wir dann noch einiges anderes mit den Kindern.
Für mich waren die Stunden dort sehr wertvoll. Vormittags oder sonst vorher hatte ich nicht viel über den Stunden des Nachmittags nachgedacht. Als wir dann dort waren, kann man sagen, öffnete es mir das Herz. Erst einmal war es sehr schön gewesen, als die Kinder mich sahen, auf mich zu liefen, mich umarmten und küssten; wir hatten uns ja länger nicht mehr gesehen. Ihr Augen und der Rest ihrer Gesichter strahlten einfach nur.
Und das taten sie auch beim Spielen und als die Kinder Spaß mit den anderen Deutschen und Bosniern hatten. Man sah, dass es schön für sie war, neue Menschen kennenzulernen und Gutes mit ihnen zu erleben. Für sie eine Abwechslung vom Alltag. Besondere Brisanz bekommt das alles auch, wenn ich daran denke, was die Kinder schon erlebt haben oder erleben. Dass sie entweder keine Eltern mehr haben, oder aus Familien kommen, in denen sie Schlimmes oder zumindest nichts Schönes erlebt haben. In solchen Momenten, wenn ich also daran denke, freut es mich noch mehr, mit den Kindern schöne Momente zu erleben und sie voller Freude zu sehen.
Mir wurde echt bewusst, wie sehr ich die Kinder schon gewohnt war und wie sehr sie mir schon ans Herz gewachsen sind. Ich fühlte mich dabei und danach sehr gut.
Der Abend des Tages endete im Beisammensein mit den Mitarbeiterinnen des Jugendhauses. Sie und Simo waren in die katholische Schule gekommen, um mit uns Abendbrot zu essen, ein Mensch-Ärger-Dich-Turnier zu starten und abschließend nahm Simo an einer großen Austauschrunde teil.

08.10.2011


Für diesen Tag war eigentlich ein Ausflug zu Wasserfällen in der weiteren Umgebung Sarajevos geplant. Uns war schon gesagt worden, dass dies ein wundervoller Ort und ein Besuch wert sei.
Nur spielte leider das Wetter nicht mit. Viel Regen, Wind und Sturm zwangen uns dazu, in der Schule zu bleiben.
Natürlich hatten Lucija und Silke ein Ersatzprogramm vorbereitet. Es sollte eine leicht veränderte Form vom „Supertalent“ stattfindet. Eingeteilt in drei Tiergruppen machten wir uns dann an die Vorbereitung des Abends. Dafür sollten wir unsere Gruppe vorstellen, also wer wir genau sind, was unser Talent ist, und dieses dann auch unter Beweis stellen, und dazu eine Art Logo oder Flagge präsentieren.
Meine Gruppe war die der Hunde. Und so ließen wir uns davon und von einer Packung „Airwaves“ inspirieren und nannten uns kurzerhand „Airwuffs“. Zu meiner Gruppe muss ich sagen, dass diese aus echt kreativen und leicht verrückten Leuten bestand. So lässt sich wahrscheinlich auch unser Name und all das erklären, was wir für den Abend planten. Es sollte einfach lustig sein und die anderen unterhalten. Eine Aufgabe von Lucija und Silke war gewesen, dass jeder Gruppenteilnehmer bei der jeweiligen endgültigen Aufführung in der ihm jeweils fremden Sprache mindestens einen Satz sagt. So bauten wir in unser Konzept dann typische deutsche und lustige Namen oder Redewendungen ein („Hallo, ich bin Walter, ein deutscher Schäferhund. Und wer bist du?“, das sagte dann z.B. Mario, ein Bosnier. „Oh, ist dein Vater ein Terrorist? Denn du bist so scharf wie eine Bombe!“, auch das sagte er dann. Und zwar zum Hund „Ulla“, gespielt von einer Bosnierin, die ein Kopftuch trug). Das alles mag sich vielleicht nicht unbedingt sehr lustig anhören, aber mit meiner Gruppe, die ja aus zwei Nationen bestand, war es einfach unglaublich lustig. Es liefen viele Tränen und der Bauch tat vom Lachen weh.
Für die Aufführung am Abend hatten Ivana („Ulla“) und ich („Fikreta“, ein typisch bosnischer Name) uns fest vorgenommen, nicht zu lachen. „Wir schaffen das!“. So war es dann aber leider nicht. Ich werde mich mal umhören, ob jemand die Szene gefilmt hat und vielleicht kann ich es ja hier online stellen.
Ein toller Abend, der dann mit der Ehrung der neuen „Superstars“ (das war die Gruppe, in der Lotte war. Sie hatten einen kurzen Film über sich gedreht und anschließend eine Tanz- und Singperformance aufführten), dem Abendessen und einer Evaluierung abgeschlossen wurde.

07.10.2011


Der Tag startete, wir nun jeder Tag starten würde: Eine Viertelstunde vor dem Frühstück stand das freiwillige Gebet im Gruppenraum an. Wir sangen zwei Lieder (normalerweise eines auf Kroatisch, das andere auf Deutsch) und dazwischen war die Möglichkeit für Fürbitten.
Nach dem Frühstück trafen wir in der Kathedrale den dortigen Priester. Er erzählte uns über die Anfänge, den Bau und die Geschichte der Baute und über die Katholiken.
Der zweite Programmpunkt war die Synagoge. Um sie besichtigen zu können, bekamen die Jungs diese kleinen Hütchen auf den Hinterkopf gesetzt.
Der Innenraum der Synagoge gefiel mir sehr gut. Und auch der Mann dort konnte sehr gut Englisch sprechen. Er zeigte und erklärte uns wichtige Utensilien und Gegenstände des Raumes und einer Messfeier. Natürlich auch etwas über die Geschichte der Juden in Sarajevo.
Abschließend besuchten wir die große Moschee. Dort waren es dann nicht die Jungs, die sich äußerlich verändern mussten, sondern wir Mädchen. Die mitgebrachten Tücher wickelten wir uns um die Köpfe und dann ging es herein.
Erklärt bekamen wir alles von einem jungen Mann im Anzug. Höhepunkt der kleinen Führung war, als es um die Platzordnung in Moscheen ging: Die Männer beten ganz vorne, dahinter halten sich die Frauen auf. Wir fragten, warum das so sei, und der junge Moslem antwortete, dass dies so sei, weil sich die Männer mit einer Frau im Blickfeld nicht mehr auf das Beten konzentrieren könnten. Ivana fragte, warum es denn dann für Frauen möglich sei, mit einem Mann vor sich zu beten. Schließlich hätten Frauen ja auch Gefühle und würden die Augen nicht zu machen. Nun, das sei möglich, so der Moslem, weil Frauen einfach nicht so starke Gefühle wie Männer hätten. Natürlich könne man nicht bestreiten, dass Frauen Gefühle hätten, aber für sie sei es leichter, denn sie würden nicht so intensiv fühlen.
Innerlich kochte es in mir! Ich hasse, hasse, hasse diese Diskriminierung! Die alleine macht mich schon rasend. Aber was mich noch wütender macht, sind diese Erklärungen, die dann abgegeben werden. Dass alles schöngeredet wird und Kritik mit diesen bescheuerten Selbstverständlichkeiten zu ersticken versucht wird.
An Ivanas Blick sah ich, dass auch sie nicht sehr begeistert war. Am liebsten hätte ich laut geschrien. So war ich froh, endlich wieder an der frischen Luft zu sein und mich mit den anderen darüber unterhalten zu können.
Dann stand circa eine Stunde Freizeit an, in der ich das erste Mal in diesem Jahr Cevapi aß (besser bekannt als Cevapcici).
In der nächsten halben Stunde wurde ich wieder ein bisschen traurig, denn mir wurde mal wieder meine Schusseligkeit bewusst. Ich hatte ja mein Monatsticket verloren, und das hätte ich gebrauchen können. Wir fuhren nämlich zusammen in den Quellpark Vrelo Bosne. Dort war ich auch schon 2009 gewesen. Ich hatte es ganz schön in Erinnerung, war aber nicht etwas, über das ich vor Freitag gesagt hätte  „Wow, das wird sooooooo toll dort!“
An der Endstation der Tram stiegen wir aus und der Fußmarsch zum Park begann. Zunächst durch ein Viertel mit vielen Cafés, Buden und kleinen Kneipen. Dort waren viele Menschen unterwegs, es gab eine Schule und Einkaufmöglichkeiten. Wir überquerten den Fluss und sahen und rochen das Resultat der fehlenden Umweltpolitik Bosniens. Ein sehr ekelhafter Geruch stieg vom Wasser hoch zur Brücke. Unfassbar viel Abfall, Müll und Unrat schwamm im Strom des Flusses mit und säumte seine Ufer. Ein Zufluss auf der linken Seite sah sehr unnatürlich und verdreckt aus; dunkelgrüne Wasser, das nahezu gar nicht in Bewegung war. Wahrscheinlich chemische Abflüsse.
Am anderen Ufer offenbarte sich uns ein ganz anderes Bild. Ein Weg führte durch Grünflächen hindurch, Bäume und Gebüsche auf den Wiesen. In der Ferne ragten prächtige und gepflegte Gebäude empor. Unter anderem ein Hotel, wie wir bald sahen. Blumenbeete in sämtlichen Formen und Farben, ein Springbrunnen.
Der Weg ging dann bald eine Allee über. Bäume im braun-orangenen Kleid säumten den Weg; ihre Blätter und Kastanien lagen verstreut herum.
Diese Atmosphäre hat mir so sehr gefallen. Alles wirkte so friedlich, man konnte die Natur so stark fühlen. An der Allee hatten sich auch Menschen angesiedelt. Ihre Häuser wirkten nicht nur gepflegt, ordentlich und schön, sondern sahen auch teuer aus. Einige waren protzig, anderen fand ich sehr schön.
Die Allee zog sich und zog sich; wir sahen gar kein Ende. Aber das brauchte ich auch nicht, denn mir gefiel dieser Fußmarsch. Endlich mal an sauberer, frischer Luft und endlich mal richtig Natur erleben in Sarajevo. Ein wenig hat mich das alles an Schweden erinnert. Ich liebe dieses Land einfach. Vielleicht ist es das Bullerbü-Syndrom, also vielleicht habe ich nur eine Idealvorstellung vor Augen, aber die Natur und alles dort oben gefallen mir sehr.
Nach Kastanienschießen und Schokoladeessen kamen wir am Park an. Er sah ziemlich verlassen aus; die einzigen Menschen, die wir sahen, waren Kutscher bei ihren Pferden und Kellner in einem Café, das wir bald drauf besuchten. Ich gönnte mir eine heiße Schokolade und die tat echt gut! Das schöne herbstliche Gefühl war komplett.
Bis auf zwei, drei war die ganze Gruppe versammelt. Wir quatschten und genossen unsere Getränke. Gegen Ende zog sich die deutsche Gruppe zurück, um den Deutschen Abend zu planen und anderes zu besprechen.
Für den Rückweg verteilten wir uns auf die Kutschen am Eingang des Parks. Ich saß mit einer Bosnierin und zwei Deutschen in einer. Die Fahrt war einfach genial. Wir hatten unglaublich viel Spaß und lachten extrem viel. Ich glaube der Kutscher hat uns für verrückt erklärt ;-).
Ansonsten war der Abend nach dem Essen nicht spektakulär.