12.09.2011, 5. Tag
„Ponedjeljak, Utorak, Srjeda, Cetvertak, Petak, Subota, Nedjelja.“
Der deutsche Laptop sieht diese Wörter als Fremdwörter an. Unterschlängelt sie mit dieser feinen, roten Linie, die zum Korrigieren auffordern soll. Kein Wunder, er kennt noch nicht mal alle Buchstaben, die eigentlich verwendet werden müssten.
So oder ähnlich geht es Lotte und mir auch. Diese sieben Gebilde sind die ersten kroatischen Wörter, die wir lernen dürfen / müssen. Aufgeschrieben auf einem karierten Zettel, lagen sie das Wochenende über schwer in unseren Taschen und schienen darauf zu warten, dass deutsche Augen und Hirne sie lasen, aufnahmen und auswendig lernten. Die alltäglichen Wendungen darunter ignorierten wir erst einmal. Mit den Wochentagen hatten wir genug zu tun.
Und wir schafften es. Mal mehr, mal weniger oft angeschaut, saßen sie irgendwann fest in unserem Hirn und seitdem flechten wir sie immer wieder in die englischen Konversationen ein.
Mit Lucjia sind wir heute zu der katholischen Zeitung aufgebrochen, bei der dienstags arbeiten werden. Von außen unscheinbar, von innen sehr gut ausgestattet. Weiter ging es dann zur katholischen Schule. Oha, was ein Gebäude! Da kommt so schnell keine deutsche Schule mit. Überall Kameras. Alles sauber und ordentlich. Sehr neu. Dorthin werden wir immer für unseren Sprachunterricht kommen. Von dort ging die Tour weiter nach Egipat, eine Art Waisenhaus unter der Leitung von Nonnen. (Sebastian Moerchens Paketaktion zu Weihnachten hatte dort schon einmal ihr Ziel). Mir hat es dort gut gefallen; die Atmosphäre war irgendwie gut und hat mich angesprochen. Mit einer kurzen Tour durch das Heim war unser offizieller Tag beendet.
Ansonsten kann ich sagen, dass ich mich noch merkwürdig fühle. Ich weiß nicht, wie lang es dauert, bis man sich eingelebt hat und vor allem, wann man fühlt, dass man ganz angekommen ist. Im Moment ist alles noch unwirklich; das ganze Jahr liegt so groß vor mir, ich kann es noch gar nicht fassen. Aber ich freue mich, dass wir heute einen Einblick in unseren kommenden Alltag bekommen haben. Denn ich denke im Alltag vergeht die Zeit anders und mir wird dann nicht so oft bewusst, wie doll ich meine Lieben zu Hause vermisse. (Ja, euch ;) )
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