11.09.2011, 4. Tag

„Is Störung?“

Frau Drinic ist einfach die süßeste Person zwischen den bosnischen Bergen! So süß und  zuvorkommend und offen. (Bei ihr und ihrem Sohn Goran haben Mama und ich über Sylvester eine Woche gewohnt. Eine tolle Zeit!)

Über 30 Grad! Das war nicht feierlich. Die sportliche Einlage auf dem Weg zum Haus der Familie Drinic durfte natürlich nicht fehlen; also zum Bus gespurtet. Zum Glück konnte ich Lotte überzeugen, dass der Drinic’sche Berg nicht allzu hoch ist; und schon standen wir irgendwann vor ihrer Tür. Ich hab mich so gefreut! Sie hatte dunklere Haut als im Winter (was natürlich normal ist) und sah sonst auch gut aus. Als sie uns sah, hat sie so gestrahlt. „Sie wollen reinkommen?“ Ja gerne! Also saß ich seit langer Zeit mal wieder auf dem Drinic’schen Sofa. Nur diesmal nicht mit Mama, sondern mit Lotte.  Das Wasser, das sie uns einschenkte, war schnell und hastig getrunken. Das eingepackte Geschenk in meiner Tasche, das Körnerkissen, konnte einfach nicht mehr warten; es musste raus. Als sie verstand, was es war, strahlte sie schon wieder. „Fir meine Gesundheit! Oh, danke sie! Fir meine Knochen und Hifte!“ Am liebsten würde ich diese Sätze aufnehmen, einfach so süüüüüüüß. Im weiteren Gespräch hat sie dann mal wieder bewiesen, wie gut sie die deutsche Sprache beherrscht. Auch wenn sie da das Gegenteil behauptet („Meine Deutsch nicht gut. Ich alles verstehen, aber sie nicht gut mich verstehen.“). Später konnte ich dann noch mit Goran telefonieren, was auch echt gut war. Denn ich hab gehört, wie sehr ich sich gefreut hab. Die Freude strahlte praktisch durch die Hörer zwischen Kroatien und Bosnien hin und her. „Ich hab Pfanne gemacht! Sie wolle?“ Ich dachte erst, Frau Drinic meinte eine Gemüsepfanne oder ähnliches. Aber sie meinte Pfannekuchen, die wir auch gleich kosten durften. Nein, mussten. Mit Hagebuttenmarmelade. Sehr lecker; selbst mit dem Sättigungsgefühl, verursacht durch das Mittagessen.

Bald haben wir uns dann auch verabschiedet, denn wir wollten ja noch ein Internet-café suchen und nicht allzu spät ins Bett gehen. Ich freue mich schon so unglaublich, bald wieder bei Frau Drinic und Goran vorbeizukommen.