Dienstag, 29. November 2011

20.10.2011

Heute Morgen hieß es für Lotte und mich wieder „getrennt aufstehen“ (denn Lotte fängt donnerstags und freitags ja immer eher an zu arbeiten). Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, gegen sieben Uhr aufzustehen und dann joggen zu gehen. Ich hatte es mir vorgenommen. Das mit dem umsetzen habe ich nicht richtig hinbekommen.
Dafür profitierte unsere Wohnung dann von meiner Müdigkeit. Denn der Esstisch wurde abgeräumt und ordentlich gesäubert. Das Waschbecken wurde geschrubbt. Die gewaschenen Kleider zusammengelegt. Meine Sachen im Schlafzimmer aufgeräumt.
Dazu raffte ich mich endlich dazu auf, einige Postkarten zu schreiben.
Gegen halb 11 machte ich mich dann auf den Weg zur Behindertenschule. Unterwegs erfuhr ich, dass Lotte nicht im Raum sei, sondern mit einer deutschsprechenden Betreuerin in einem Töpferraum.
Und so war es dann auch. Im Raum war ich dann mit Marijana und zwei Kindern allein. Ich spielte mit den Kindern und später trug ich dazu bei, dass die Wand bunt wird. Also Blätter und eine Wolke gebastelt und damit die Wand beklebt.
Zwischendurch kam Lotte mit der Betreuerin rein. Sie scheint echt nett zu sein, und hat Lotte schon angeboten, dass wir etwas mit ihr unternehmen können.
Eine halbe Stunde vor Feierabend gingen wir mit den Kindern in die Stadt. Das hieß: zu einem großen Markt. Im Eingangsbereich verstand ich, warum unser Weg dorthin führte: an einem Stand mit Eierverkauf, saß ein Junge mit Down-Syndrom; neben ihm vermutete ich seine Mutter.
Nahezu die ganze Gruppe schien ihn zu kennen. Auf jeden Fall begrüßten sich alle mit einer „High 5“. Ein schöner Moment!
Während sich Marijana und die Mutter unterhielten, trat ein Kunde an den Stand und kaufte einige Eier. Das bedeutete eine Einnahme, mit der die Mutter zum Kiosk am Eingang rannte und allen eine Tafel Schokolade kaufte. Sehr süß!
Nach dem Verabschieden schlenderten wir über den Markt, bevor es dann wieder hinaus in die Innenstadt ging. Da die Kinder wohl Lust auf sportliche Kleidung hatten, schlenderten wir danach durch ein Sportgeschäft.
Bald waren wir am Berg der Mjedenica angekommen. Dort verabschiedeten wir uns; ich marschierte zur Busstation, griff dort in meine Jackentasche… und fand den Schlüssel zum Zimmer oben in der Behindertenschule (Marijana hatte ihn mir vor unserem Stadtbummel gegeben). Oh nein!
Der Raum war aufgeschlossen, die Gruppe saß auf der Couch, aß Schokolade und wartete auf den Abholdienst.
Alle freuten sich ziemlich, als ich im Türrahmen stand. Mariana entschuldigte sich, dass sie kein Handy dabei hatte.
Dann machte ich mich bald wieder auf den Weg.
Beim Deutschkurs hatten wir vor, Zahlen und einen etwas schwierigeren Zettel durchzunehmen. Das ABC konnten die Kinder ganz gut auswendig.
Bald stand die Gruppeneinteilung an. Lotte fragte, wer von den Kindern schon die Zahlen könne und wer noch nicht. Unsere Wunschvorstellung waren zwei circa gleich große Gruppen. Die Realität: 3 Kinder in Gruppe A. Die anderen in Gruppe B.
Jawoll, ich freute mich. Nicht. Denn nun war es so, als wenn ich praktisch alleine Unterricht machen würde. Aber da musste ich dann wohl durch. Und ich nahm es an. So teilte ich erst den Zettel mit den unterschiedlichen Küchenutensilien aus, die die Kinder zählen sollten. Das hatte keine große Wirkung. Denn sie kannten die Zahlen ja schon, waren nicht wirklich motiviert und hatten gleichzeitig mehr Spaß am Reden und Quatschen. Ich merkte, dass es keinen Sinn machte, mit dem Zettel weiter zu machen.
So teilte ich den zweiten Zettel aus. Er behandelte die Monate, Jahreszeiten und die Kinder mussten kurze Sätze bilden. Ich erklärte kurz die Aufgaben und ließ die Kinder dann beginnen.
Doch kurz darauf stellte ich fest, dass ich eine Aufgabe nicht ausreichend erklärt hatte. Das bedeutete dann, dass dieses dann praktisch jedem Kind erklärt musste. Das war nicht immer einfach, aber irgendwie hat mir das Spaß gemacht. Vor allem, als die Kinder meine englischen Erklärung verstanden haben und auch richtig umsetzten.

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