Dieser Tag sollte, genau wie der Montag, auch nicht normal ablaufen.
Lucija hatte uns einen Tag vorher gesagt, dass wir nicht bei der Zeitung arbeiten, dafür aber die Animateure, also die Gruppenleiter, bei kreativer Bastel – und Handarbeit unterstützen würden.
Die Sachen, die sie gestalten werden, würden am Samstag bei der Grundsteinlegung verkauft werden.
Die kreativen Stunden fanden in dem Gemeinderaum statt, der uns auch für den Deutschkurs (im Stadtteil Stub) diente. Zunächst sollten Gläser gestaltet werden. Das konnte man mit verschieden farbigen Bändern, Farben und anderen Dingen tun. Bei Lotte und mir lief es eher schleppend an, während die anderen nach einigen Minuten Ansätze von echt tollen Unikaten in ihren Händen hielten. Langsam aber sicher wurde es dann auch bei mir besser. Mein Gehirn begann den für die kreative Arbeit zuständigen Bereich anzuschmeißen. Wenig später nahm auch Lotte die ersten Fäden und den Kleber in die Hände.
Nach einiger Zeit wagten sich die Bosnier dann an Ketten, Ohrringe und Armbänder heran. Mein Gott, da entstanden echt bemerkenswerte Teile! Ich bewunderte diese sehr, blieb aber bei den Gläsern, weil ich Gefallen daran gefunden hatte.
Ein paar Ideen, Gläser, Minuten und Klebetübchen später gab es Stärkung in Form von Blätterteigtaschen.
Dann ging es weiter. Und langsam verlor ich die Lust. Es mangelte nicht an Ideen, aber an richtigem Kleber und damit sahen die Sachen nicht mehr 100%ig toll aus.
Am späten Nachmittag war der Workshop beendet, und angekommen in der Wohnung und im Sessel, hatte ich dann auf einer Skala von 0-6 für Lust auf den Sprachkurs eine minus 487. So fuhr ich dann ziemlich müde und unmotiviert mit Lotte dorthin.
Ivana, die Bosnierin, die uns an diesem Abend unterstützte, stellte sich kurz vor, dann lag das Wort bei uns. Da einige neue Kinder da waren und der letzte Kurs länger zurücklag, wiederholten wir die Sätze des letzten Males. Anschließend starteten wir mit dem Alphabet.
Anschließend reichten wir meine vorbereiteten Zettel durch und die kurzen Texte wurden vorgelesen, und unbekannte Wörter erklärt und an der Tafel übersetzt.
So füllte sich die Dreiviertelstunde ganz gut.
Ich muss sagen, dass es eigentlich ganz gut war. Natürlich war es anstrengend und nicht einfach gewesen, die Kinder bei Laune und ruhig zu halten, aber insgesamt hatte ich bei und nach der Stunde ein gutes Gefühl. Ein Problem besteht: die Gruppe ist zu groß. Das wollen wir beim nächsten Mal durch die Einteilung in zwei Gruppen lösen.
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